Sanne Erdmann                                    und der novum-verlag

 Biographie:

Ich wurde geboren 1980 und bin in Ostdeutschland aufgewachsen. Nach dem Abitur absolvierte ich eine Ausbildung zur Krankenschwester, dann wanderte ich 2002 mit meinem damaligen Lebensgefährten in die Schweiz aus. Später lernte ich meinen Mann kennen und wir heirateten 2010. Wir leben in einem schönen Haus mit Garten. Ich bin Pflegefachfrau mit Leib und Seele, ausserdem Mutter von vier Kindern und "Familienmanagerin" . Von meinen Erfahrungen mit dem Familienleben handelt mein erstes Buch " Kind 1 und 2, 3 und 4 -immer ist was los bei mir!" In meiner Freizeit unternehme ich gerne Ausflüge oder male und bastle mit meinen Kindern. Einmal im Jahr nehmen mein Mann und ich uns eine Auszeit für eine Städtereise.

 

Mit dem Novum-Verlag für Neuautoren habe ich einen zuverlässigen, engagierten und vertrauensvollen Partner und Berater gefunden.

 

Mein erstes Buch wird voraussichtlich im April 2017 veröffendlicht.

 

Mit meiner 4. Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr meiner kleinen Emilie kamen alle Erinnerungen, besonderen Begebenheiten und Erfahrungen der anderen Schwangerschaften und Lebensjahre der Kinder wieder zum Vorschein, sowie die Tricks und Erleichterungen, aber man vergisst alles so schnell wieder und so kam ich auf die Idee alles einfach mal für mich und die Kinder niederzuschreiben und startete spontan.  Ich konnte alles was mir wieder einfiel notieren und somit auch eine Fülle an Gedanken auf Papier bringen, bei denen ich immer Angst hatte sie zu vergessen, dass die Kinder es nicht mehr erfahren würden. Es wäre doch wirklich Schade, wenn man die lustigen Sachen und den Blödsinn an passenden Gelegenheiten nicht berichten könnte. Nach nicht mal 4 Wochen hatte ich bereits 70 A4 Seiten zusammen und war noch nicht am Ende meiner Ideen und Erfahrungen. So entstand die Idee für dieses Buch. Es machte mir sehr viel Spass und leerte meinen Kopf auf angenehme Weise, da ich jetzt keine Angst mehr haben musste, etwas zu vergessen.

Das Buch erzählt in einem Zeitraum von 11 Jahren, ab der Schwangerschaft von meinem ersten Sohn, über mein Familienleben, meine Erfahrungen und Erlebnisse bis ins Jahr 2016 mit all meinen Kindern, deren Fortschritte und Ihrer Kindheit. Es sind aber auch Kapitel und Rückblicke in meine Kindheit enthalten.

Als ich fertig war, reichte ich spontan mein Manuskript ein und freute mich sehr, als ich den positiven Entscheid für eine Veröffendlichung bekam.

 

Ich bin gespannt auf Eure Rückmeldungen! Viel Spass beim Probelesen...

 

Leseprobe freigeschalten seit 1.4.2017

 

Schwangerschaft und Zwischenfälle in der Schwangerschaft  

 

Ich habe es immer schon ohne Schwangerschaftstest gemerkt, wenn ich schwanger war. Ich musste meist ab der vierten Woche bei jeder Werbung, die auch nur ein bisschen traurig war, heulen wie ein Schlosshund –  nicht, dass ich das wollte, aber die Hormone haben mich dazu gezwungen. So wusste ich es schon vorher und machte dann in der sechsten Woche einfach noch einen Test zur Bestätigung. Mein Mann hat es natürlich als Erster erfahren. Auch die Kindsbewegungen habe ich immer schon ab der zwölften Woche gespürt. Beim ersten Baby natürlich noch nicht, da wusste ich ja noch nicht, wie es sich anfühlt, aber ab dem zweiten. Kennt ihr das Gefühl, wenn ein Pups an der Bauchdecke langrollt? So ähnlich fühlt es sich an. Ich habe dieses Gefühl geliebt! Es ist einmalig! Jeden Tag, vor allem am Abend, wenn man dann so langsam zur Ruhe kommt, werden die Zwerge mobil, dann ist Partytime im Bauch, dann wird gestrampelt und gezappelt. Die Beulen werden mit der Zeit immer größer und der Bauch nimmt oft ganz komische Formen an. Ich habe das auf Video festgehalten. Es ist einfach immer wieder ein Wunder.

 

Ich wollte immer wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Mein Mann und ich waren da immer zu neugierig. Wir haben es sonst keinem verraten, sondern immer Zwerg gesagt. Aber zum Vorbereiten und Sachen kaufen, die es am Anfang braucht, war es so viel einfacher. Die Namen hatten wir schon, bevor wir wussten, was es wird. Vor der Geburt haben wir diese natürlich nicht verraten, sonst gibt es nur Diskussionen. Wenn das Kind nach der Geburt so heißt, wird zwar auch manchmal mit den Augen gerollt, aber dann ist es so und muss akzeptiert werden. Dafür wollte ich bei meinen Kindern nie Doppelnamen. Man ruft sie ja doch nur mit einem Namen oder einem Spitznamen. Die Namen müssen kurz und knapp und nicht zu verschandeln sein.

 

In meiner ersten Schwangerschaft musste ich in der 26. Woche notfallmäßig ins Spital, hatte aber noch nichts parat und mein Freund wusste nicht, was alles nötig war. Seit diesem Erlebnis mit Spitzenunterwäsche und ohne Zahnbürste hatte ich die Tasche immer schon gepackt stehen. Ich war dann bei Zwischenfällen und kurz vor der Geburt viel entspannter, weil ich wusste, dass ich wenigstens nur die Tasche schnappen müsste und alles dabeihaben würde.

 

Das Schlafen in der Schwangerschaft ist ab dem sechsten Monat nicht so einfach. Auf dem Rücken drückt der Bauch. Auf der Seite habe ich immer ein Kissen unter den Bauch gelegt und so konnte ich sehr gut liegen. Aber wenn der Zwerg eine Party im Bauch veranstaltet, kann man trotzdem nicht schlafen. Außerdem muss man immer häufiger aufs WC, bis zu viermal pro Nacht. Ich habe das immer so gesehen, dass der Körper oder die Natur einen schon auf das regelmäßige Aufstehen zum Stillen vorbereitet.

 

Man sollte in der Schwangerschaft auf jeden Fall nicht für zwei essen. Wenn ich trotz guter oder normaler Portionen Hunger hatte, dann habe ich Obst gegessen. Aber das Trinken ist wichtig, wenn man auch sonst schon zwei Liter trinken sollte, jetzt erst recht! Es ist nötig zum täglichen Bilden und Erneuern des Fruchtwassers.

 

Ich habe während der Schwangerschaft alles so gemacht wie immer. Ich habe gearbeitet, gegessen, Hobbys weiterverfolgt und nie so getan, als wäre ich krank. Ich habe nicht geraucht, selten mal ein Glas Wein zum Anstoßen getrunken und viel Obst gegessen. Die Vitamintabletten konnte ich morgens unmöglich einnehmen. Ich konnte sie nur am Nachmittag und nur alle zwei Tage nehmen, dann ging es ohne Erbrechen. Dafür habe ich wirklich viel Obst und Salat gegessen, aber es ging auch gar nicht anders, morgens hätte ich sonst nichts runterbekommen.

 

Beim ersten Kind ist ein Vorbereitungskurs sehr informativ und gibt einem die Möglichkeit, alles zu verstehen und Fragen zu stellen. Ob allein oder mit Ehemann, das muss jeder selbst entscheiden, es gibt viele Varianten. Man kann auch immer das Spital und den Gebärsaal anschauen gehen, dann weiß man, wie man hinkommt und wo man hinmuss, wenn es einen Notfall gibt oder die Geburt losgeht. Bei meinem Geburtsvorbereitungskurs haben sie uns mit verschiedenen Murmeln und Bällen und deren Größe gezeigt, wie groß der Magen der Babys vom ersten Tag bis zu Ende des ersten Monats ist. Das war sehr eindrücklich. Eine kleine Glaskugel am ersten Tag, deshalb braucht es dann auch wirklich nicht viel Milch in den ersten Tagen, bis zur Größe eines Tennisballs nach 4 Wochen.

 

Während der Schwangerschaft kann man sehr viel festhalten oder basteln. Ich habe jeden Monat ein Foto vom Bauch gemacht und den Umfang und das Gewicht aufgeschrieben und natürlich die Ultraschallbilder eingeklebt. Die anderen Kids durften im achten oder neunten Monat den Bauch anmalen und wir haben Fotos davongemacht und auch Videos von den Beulen im Bauch, wenn die Kinder dabei waren. Es gibt noch so viel mehr, man kann zum Beispiel Gipsabdrücke vom Bauch machen, die man dann anmalen und mit Löchern versehen und mit einer Lichterkette oder Birne zu einer Lampe umbauen kann und vieles mehr.

 

Wenn ich schwanger war, habe ich sie immer Zwerg genannt und schon viel mit ihnen geredet. Sie waren alle schon im Bauch kitzelig am Fuß und man konnte sie auch ärgern – wenn man etwas gegen eine Beule drückte, wurde zurückgedrückt oder sie haben sich weggedreht. Das sind Momente, die man nicht vergisst! Ich war immer gern schwanger, ich habe es genossen, bis auf die mühsame Zeit dann zum Schluss, wenn man sich fast nicht mehr bewegen und es nicht mehr abwarten konnte, sie endlich im Arm zu halten.

 

Unsere größte „Angst“, als wir uns für das vierte Kind entschieden haben, war: Bitte keine Zwillinge! Das wäre wirklich zu viel auf einmal gewesen. Ich habe als Kind immer Zwillinge gewollt. Ich habe es mir damals schön vorgestellt. Aber als Mum wollte ich dann lieber ein Kind nach den anderen. Hut ab vor allen Zwillings- oder sogar Mehrlingseltern! Somit war unsere erste Frage beim ersten Ultraschall auch: „Ist es gesund?“ – und die zweite Frage war sofort: „Es ist nur eines oder?“ Die Ärztin lachte!...

 

 

 

Die Grundbedürfnisse der Babys und Kinder: Wickeln bei Bedarf, der Schlaf, das Essen und Kuscheln

 

 Manche Eltern wickeln ihre Kinder alle drei bis vier Stunden. Das ist nicht nötig! Es reicht das Wickeln bei Bedarf. Bei Stuhlgang sowieso und sonst einfach, wenn die Windel voller Urin ist. Vorbeugend, und wenn der Po wund ist, hilft am besten die Wundcreme in der blaugoldenen Metallschachtel. Bei starkem Durchfall oder wenn der Stuhlgang mal wieder bis ins Genick läuft, helfen nur abduschen, trocknen und cremen oder Salbeitee! Und glaubt mir, das können die Zwerge, sogar die ganz Kleinen.

 

Es ist wirklich verblüffend, wie viel diese kleinen Wesen trinken können. Wenn man sich überlegt, dass sie zum Beispiel mit sechs Monaten ca. sechs bis sieben Kilogramm wiegen und jeden Tag vier- bis sechsmal 140-200 ml trinken. Das ist schon verrückt, wenn man das im Vergleich zur Körpergröße betrachtet. Und das kommt dann natürlich auch wieder raus. Manchmal sammeln sie zwei bis drei Tage und dann kommt alles auf einmal. Man sieht nur einen roten Kopf und hört ein Geräusch vom Drücken und dann läuft es am Rücken hoch bis ins Genick. Wir haben oft gelacht, weil das wirklich unglaublich ist. Es kommt auch vor, dass man sie am Morgen aus dem Bett holt und der ganze Rücken ist nass und die Windel ist übervoll vom Urin, egal, ob Pampers oder No-Name-Windel.

 

Ich habe nur Newborn gekauft und dann immer No-Name. Wenn uns einmal jemand teure geschenkt hat, habe ich natürlich auch nicht Nein gesagt, aber nötig ist es meiner Meinung nach nicht.

 

Das ist so eine Sache mit dem Stuhlgang. Man merkt genau, wenn sie müssen. Sie sind ganz ruhig und dann drücken sie und bekommen einen roten Kopf und es ist einfach zu herzig. Und es stinkt, der Wahnsinn! Ein so kleines Wesen kann so stinken.

 

Dann kommt die Zeit, in der sie mit sechs Monaten und mehr beim Wickeln nicht mehr ruhig liegen wollen. Egal, wie viel Routine man hat und wie schnell man ist, sie zappeln und drehen sich und machen es einem wirklich sehr schwer. Vor allem, wenn die ganze Windel und der ganze Hintern voll sind und man das nun wirklich nicht überall haben möchte. Am besten gibt man ihnen irgendwas zu spielen. Eine Tempo-Packung oder die Packung Feuchttücher, Hauptsache es knistert und geht in den Mund. Ab einem gewissen Alter geben sie einem dann die Feuchttücher raus, das heißt, sie haben Spaß daran und rupfen einfach alle raus.

 

Der Große hat uns beim Wickeln oft angepieselt. Da der Zweite eine OP am Schnulli benötigte, hat er sich bis dahin ein Jahr lang immer selbst auf die Brust oder ins Gesicht gepieselt, das hatte ich schon fast vergessen.

 

Ab dem Alter von ca. zwei Jahren schämen sich die Zwerge, wenn sie groß müssen und noch in die Windeln machen. Sie verstecken sich in einer Ecke oder hinter dem Sofa beim Geschäft machen, dann kommen sie wieder vor und stinken.

 

Mit dem Trockenwerden ist es auch völlig unterschiedlich, manche Kinder sind sehr schnell und andere brauchen lange, aber plötzlich geht es. Ich habe es immer über den Sommer geübt. Einfach im Slip ohne Windel im Garten oder der Wohnung (ohne Teppich) rumflitzen lassen und ein Töpfchen in die Nähe stellen. Einfach immer wieder loben und sagen wie gross sie doch schon sind, wenn es mal geklappt hat. Im Winter habe ich es auch versucht, aber durch die Kälte ging es zu oft daneben. Beim Zweiten musste ich sogar mit Gummibären locken. Er war einfach zu bequem. Das heißt, wenn er in das Töpfchen oder das WC mit Aufsatz pieselte, hat er immer eins bekommen und beim Stuhlen sogar 3 Gummibärchen. Die ersten zwei Tage hat er sie immer bekommen und auch sofort danach gefragt, wenn es geklappt hat. Dann ist er einfach so gegangen und hat mal gefragt und hat eins bekommen, wenn er nicht gefragt hat, bekam er auch keins. Und so ging es vier bis fünf Tage, dann ging er aufs WC und fragte nicht mehr. Glitzersticker als Belohnung…

 

 

 

 

Organisation und Management – ein riesiges Thema

 

Zu meinem Aufgabenbereich gehören einkaufen, kochen, aufräumen, saubermachen, die Kinder beschäftigen und mit dem Hund spazieren, der Garten und vieles mehr. Das braucht einiges an Organisation.

 

Außerdem muss man schauen, dass jemand da ist, wenn man arbeiten gehen muss. Natürlich muss man auch eigene freie Zeit und Zeit als Ehepaar einplanen. Ich muss sagen, dass es recht gut klappt mit unserer Planung. Meist ein- bis zweimal pro Monat gehen mein Mann und ich in den Ausgang ohne Kinder. Das ist wirklich wichtig und ich bin froh, dass wir das so machen. Wir kennen viele, die sagen, wenn die Kinder dann groß sind, machen wir dies und das. Wir wollen nicht warten, wir gehen zu Konzerten und besuchen einmal im Jahr ohne Kinder eine Stadt für zwei bis vier Tage. Dann kommen meine Eltern, hüten die Kinder und wir können ausschlafen, die Stadt besichtigen, am Abend essen gehen und etwas für uns als Paar tun.

 

Da ich meist zweimal im Jahr allein mit den Kindern zu meinen Eltern fahre, hat mein Mann dann auch mal etwas sturmfrei. Er muss aber meist arbeiten, sonst wäre er ja mitgekommen. Ich muss schauen, dass ich auch für mich mal freie Zeit einplane. Zum Beispiel ab und zu mal einfach nur in Ruhe schwimmen oder in die Sauna oder mit Freundinnen was Essen gehen, das braucht jeder.

 

Viel Organisation ist nötig mit den Anziehsachen und den Schuhen, es braucht so viele Sachen. Die ganzen Größen sowie Sommer- und Wintersachen. Ich sortiere zweimal im Jahr die Schränke durch, wenn die Sommer- und Wintersachen nötig werden. Auch die Schuhe sind dann natürlich dran. Zwischendurch, wenn ein Kind die nächste Größe braucht, wird dessen Schrank oder das Schuhregal auch wieder durchsortiert. Wenn es zu klein ist, kommt diese Größe in eine mit der genauen Größe angeschrieben Kiste. Damit ich es schnell finden kann, wenn der Nächste die Größe braucht. Wenn ich eine Größe nicht mehr brauche, dann gebe ich die Sachen oder Schuhe weiter an Freunde und bekomme auch viele Sachen von ihnen. Jeder kann sich dann das raussuchen, was ihm gefällt und der Rest kommt in den Secondhandladen und die Kleiderspende. Auch zwischendurch verleihe ich Klamotten an Freunde. Wenn man es länger nicht braucht, warum sollte man die Sachen dann nicht verleihen. Es geht ja nicht kaputt und es wird von drei bis vier Kindern nicht abgetragen. Das klappt sehr gut! Die Kleidung zu sortieren und Kisten genau anzuschreiben hat sich über die Jahre wirklich bewährt. Ich muss nie etwas suchen. Aber die Kistenberge bleiben. Außer, man kauft alles bei jedem Kind neu. Wer hat, der kann, aber ich finde es überflüssig. Ich kaufe auch keine Markenklamotten. Das muss jeder selbst entscheiden, aber auch das finde ich unnötig. Im ersten Jahr wechseln sie zwei- bis dreimal die Größe und dann meist ein- bis zweimal. Ich finde nicht, dass sich da Markenklamotten lohnen. Außerdem achten sie noch nicht auf ihre Sachen, es gibt Löcher beim Spielen und Toben, aber das soll ja auch so sein. Wenn sie dann „ausgewachsen“ sind, ist es völlig okay, dann können sie sich auch Markensachen kaufen, aber das ist dann ihre Entscheidung. Klar kaufen wir auch mal Neues und meine Kids bekommen zu Geburtstagen das Fußballdress, welches sie sich wünschen oder spezielle Sachen. Ich kenne es auch so aus meiner Kindheit. Meine Eltern haben uns viel ermöglicht und es hat uns nicht geschadet, dass wir nicht nur neue Sachen hatten.

 

Beim Einkaufen ist auch viel Organisation nötig. Es gibt Sachen, die man immer braucht und dann welche, die nur einmal im Monat nötig sind. Dafür habe ich auch zwei Listen, so ist es einfacher und man vergisst nichts. Außerdem habe ich gern eine kleine Auswahl zu Hause. Wenn ich mal Lust auf etwas Schnelles habe, möchte ich die Zutaten einfach aus dem Schrank nehmen können und es zubereiten. …

 

 

 

Hobbies und Auspowern

 

Die Hobbies der Kinder sind wichtig, aber am liebsten würden sie alles machen und immer wieder wechseln. Wenn einer der Freunde ein anderes Hobby hat oder andere Interessen, würden sie es sofort gern ausprobieren. Es ist schwierig, nein zu sagen. Ein oder zwei Hobbys sind okay. Es kommt auf das Kind an. Meine Kinder können nicht ständig wechseln, wenn sie sich für etwas entscheiden haben, müssen sie ein Jahr dabeibleiben. Ich bin der Meinung, dass die Kinder ab einem gewissen Alter selbst zu ihren Hobbys kommen sollten. Sie spielen Fußball in unserem Ort und können selbst mit dem Roller oder Fahrrad hinfahren. Sie haben zweimal pro Woche Training und am Wochenende ein Match. Im Winter müssen sie einen Ort weiter, dann bilden wir Fahrgemeinschaften. Sie möchten gern Judo machen oder Eishockey spielen, aber das wäre zwei- bis dreimal pro Woche und immer 15 Minuten Hin- und Rückfahrt mit dem Auto. Das geht nicht neben der Arbeit. Außerdem finde ich es zu viel. Die Jungs haben dann noch je ein Musikinstrument. Dafür müssen sie auch noch üben und haben Proben. Das reicht, sonst haben sie keine Zeit mehr zum Abmachen und um mit Freunden zu spielen.

 

Die Kinder müssen sich auspowern können. Man merkt es an Regentagen, wenn keiner Lust hat, nach draußen zu gehen, dann haben sie am Abend überschüssige Energie. Aber die Kinder stört es am wenigsten, wenn es regnet. Einfach Gummistiefel, Regenhose und Regenjacke anziehen und los geht es. Sie lieben es, durch die Pfützen zu hüpfen, dass alles nass wird.

 

Ich genieße es sehr, dass wir jetzt seit bald zwei Jahren ein Haus mit Garten haben. Wir haben im Garten ein großes Trampolin stehen, das ist so praktisch zum Auspowern. Im Sommer steht noch ein Drei-Meter-Pool im Garten, dann sind am Abend garantiert alle müde. Wir haben auch ein selbst gebautes Spielehaus. Das habe ich mit den Jungs zusammengebaut. Dem Großen hat es viel Spaß gemacht und der Zweite hat auch mitgeholfen. Wir haben im Garten eine Schaukel und einen Sandkasten, eine Tischtennisplatte und einen Basketballkorb. Auch eine Rutsche am Hang, welcher im Winter perfekt zum Rodeln für alle Kids ist. Wir haben Hängematten, viele verschiedene Beerensträucher und Säulenobstbäume. Es ist kein großer Garten, aber genug. Ich genieße es! Es ist schön, ich kann die Kinder nach draußen schicken und sie können sich auch mal allein beschäftigen. Wenn schönes Wetter ist, können wir den ganzen Tag im Garten sein. Wir spielen Federball oder Fußball und vieles mehr. Ich habe Gartenkinder und das freut mich. Sie gehen gern nach draußen. Klar würden sie auch den ganzen Tag vor der Wii sitzen oder vor dem Computer, aber sie wissen, dass es diese frühestens nach dem Abendessen gibt. Wenn es warm ist, sind sie freiwillig draußen im Garten, bis sie ins Bett müssen oder es dunkel wird. An Regentagen können wir einfach mal drinnen Gesellschaftsspiele spielen oder fernsehen. Ich freue mich immer auf den Winter mit richtig viel Schnee und wenn es ganz kalt ist. Wir bauen dann Schneemänner, Sprungschanzen, Schneehöhlen und gehen schlitteln, da werde ich auch wieder zum Kind.

 

Ich habe jetzt auch endlich eine Werkstatt. Wir haben im letzten Jahr schon einige Sachen gebaut und noch so viele Ideen. Zum Beispiel ein Fledermaushotel, einen Nistkasten und ein Insektenhotel. Der Große ist auch ein Handwerker, er liebt es wie ich, Sachen zu bauen. Außerdem haben wir in der Werkstatt unsere Schmetterlingszucht. Immer, wenn die Kinder eine Raupe finden, schauen wir auf einer Internetseite nach, welche Schmetterlinge das werden und was die Raupen fressen. Wir füttern sie dann, bis sie sich verpuppen und warten gespannt, ob es stimmt. Wir lassen sie aber immer frei, sobald sie geschlüpft sind. Das ist jedes Mal wieder schön. Auch jetzt haben wir wieder drei Schwalbenschwanzpuppen über den Winter. Ich freue mich schon auf eigene Frühlingsboten. Die großen Jungs lieben es immer noch und suchen die Raupen überall. Für mich sind Gartenarbeit und Handwerken wie für meinen Mann das Joggen, da kann ich abschalten und nachdenken. Wir unternehmen auch ab und zu mal wieder etwas zusammen, zum Beispiel eine Fahrradtour um den See, dann machen wir immer wieder Pausen zum Baden, Tretbootfahren und Eis essen. Oder wir gehen in die Badi oder schlitteln, ins Kino, zum Minigolf oder nur spazieren bis zum großen Spielplatz, es gibt so viele Möglichkeiten und es muss ja nicht immer etwas kosten. Wir treffen auch oft Freunde, wobei ich meist zu ihnen fahre. Obwohl ich vier Kinder habe, sind wir irgendwie trotzdem flexibler.

 

Was ich wirklich schade finde, ist, dass es oft an Spontanität fehlt. In meiner Kindheit war es irgendwie entspannter. Die Woche war nicht so durchgeplant. Wir sind einfach zu den Freunden klingeln gegangen und haben sie gefragt, ob sie zum Spielen rauskommen. Heute muss man mindestens am Tag vorher anrufen und fragen, ob die Kinder Zeit haben zum Spielen und oft hört man dann: „Also in drei Tagen um 15 Uhr hätte er Zeit.“ Meine Jungs haben zwar auch Termine, aber doch nicht so einen durchgeplanten Tag. Sie haben gewisse Zeiten und Regeln, an die sie sich halten müssen und auch mal Abmachverbot, aber doch oft freie Zeit für Freunde. Sie machen gern auch mal spontan ab und müssen öfter akzeptieren, dass keiner Zeit hat. …